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Hochbeet

Ergonomisch gärtnern und höhere Erträge erzielen

Bei einem Hochbeet handelt es sich um eine Variante der klassischen ebenerdigen Beetanlage. Dabei werden alle Beete, die über dem Bodenniveau liegen als Hochbeet bezeichnet, ganz egal ob das Beet auf Waden- oder Hüfthöhe liegt. Wir wollen uns heute mit dieser speziellen Beetform befassen. Dabei soll speziell auf die Vor- und Nachteile eingegangen werden, den richtigen Standort, die Abmaße und die verschiedenen Baustoffe welche zum Bau verwendet werden können. Auch auf Befüllung und Nachfüllung, sowie auf das Anlegen eines Hochbeetes und passender Pflanzen soll eingegangen werden.


Vorteile und Nachteile

Hochbeete sehen nicht nur gut aus, sie sind auch gut für die Gesundheit. Das liegt daran, dass die Gartenarbeiten im Stehen ausgeführt werden und so Rücken und Knie geschont werden. Die Haltung ist bequemer und alle Arbeiten gehen leichter von der Hand. Je nach Körpergröße sollte die Höhe des Hochbeetes zwischen 80 und 100 cm liegen. Haben Sie Kinder in Ihrem Haushalt sollten Sie die Höhe des Hochbeetes dementsprechend niedriger planen. Durch eine Sonderform, dem sogenannten Tischbeet, müssen auch Rollstuhlfahrer nicht auf eine Gartennutzung verzichten. Die Beetpflanzen können bequem im Sitzen gepflegt werden.

Ein weiterer Vorteil des Hochbeetes liegt in der Höhe. Da der Hauptsamenflug am Boden stattfindet, ist Unkraut im Beet eine Sorge die man weniger hat. Auch höhere Erträge gehören zu den Pluspunkten. Durch den schichtweisen Aufbau des Beetes führt die Verrottungswärme zu höheren Bodentemperaturen und so zu einem schnelleren Wachstum der Pflanzen. Zusätzlich kommt es aufgrund der höheren Lage zu einem besseren Lichteinfall. Durch diese Faktoren lassen sich bis zu dreimal höhere Erträge als bei einem gewöhnlichen Beet erzielen. Desweiteren kann bei Benutzung einer Abdeckung auch das Hochbeet auch als Frühbeet verwendet werden.

Desweiteren ist die Verwendung von Hochbeeten an Orten möglich, die aufgrund ihrer Bodenbeschaffenheit eher nicht zum Anbau von Gemüse geeignet sind. Wenn Sie einen eher schlechten Gartenboden haben und dieser besonders steinig, sandig, nass oder sogar mit Schadstoffen belastet ist, dann macht ein Hochbeet den Anbau von Gemüse überhaupt erst möglich. Auch eine Verwendung in Städten ist möglich. Da keine Grünfläche benötigt wird, kann ein Hochbeet auch auf Terrassen, in Hinterhöfen oder Eingangsbereichen eingesetzt werden.

Zusätzlich kann das Hochbeet zur optimalen Verwertung von Gartenabfällen genutzt werden. Die im Herbst anfallenden Gartenabfälle lassen sich so in wertvollen Kompost umwandeln. Dank der vielen Nährstoffe, welche bei der Verrottung der Kompostabfälle freigesetzt werden, werden die Beetpflanzen bestens versorgt.

In einem Hochbeet gibt es kaum Probleme mit Schädlingen. Wühlmäuse und andere Nager werden durch Einsatz eines engmaschigen Drahtgitters abgehalten, Schnecken können ein hochgelegenes Beet nicht so gut erreichen und können schon direkt auf ihrem Weg nach oben abgesammelt werden. Zusätzlich kann noch ein breiterer Randabschluss als zusätzlicher Schutz angebracht werden. Dieser kann dann auch gut als Ablagefläche für Gartenwerkzeug oder ähnliches genutzt werden. Auch Wurzelunkräuter wie Giersch oder Quecken haben keine Möglichkeit ins Hochbeet zu gelangen. Insgesamt werden bei einem Hochbeet weniger Pflanzenschutzmittel benötigt, dies kommt sowohl der Umwelt, der Gemüsequalität und nicht zuletzt auch dem Geldbeutel zugute.

Der letzte Vorteil den wir hier anführen möchten ist die gestalterische Flexibilität. Je nachdem welches Material verwendet wird und welche Form erreicht werden soll, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Vielleicht haben sie irgendwo noch ein altes Fass herumstehen, in der Mitte durchgesägt ergeben die zwei Hälften sehr schöne und dekorative Hochbeete.

Die Vorteile überwiegen die Nachteile bei weitem. Doch auch diese sollen hier natürlich erwähnt werden. Die meisten betreffen jedoch nur die Anlage eines solchen Hochbeetes. So ist der Aufwand beim Anlegen des Beetes höher als der bei einem gewöhnlichen Beet. Der Selbstbau ist zeitintensiv und die verwendeten Materialien benötigen eventuell spezielle Pflege. Zusätzlich ist im Sommer häufigeres Gießen als bei einem gewöhnlichen Beet notwendig.


 

Sonderform


Das bereits vorher erwähnte Tischbeet ist eine Sonderform des Hochbeetes und speziell für Rollstuhlfahrer geeignet. Dabei befindet sich die Beetfläche mittige auf einem Sockel, so dass sie gut mit einem Rollstuhl erreicht werden kann. Bei der Beetfläche handelt es sich um eine wannenähnliche Vertiefung mit einer Beckenhöhe von 20 bis 30 cm. Diese beinhaltet das Pflanzsubstart, welches je nach Standortanspruch und gewünschter Bepflanzung zusammengesetzt wird.

 

Standort

Der wichtigste Punkt bei der Wahl des Standortes ist natürlich die Sonneneinstrahlung. Bei einem Hochbeet auf dem Balkon oder der Terrasse sollte dieses auf Rädern befestigt werden, so dass das Beet mit dem Einfall der Sonne bewegt werden kann. Im Garten sollte der Platz so gewählt werden, dass er um die Mittagszeit von Bäumen, hohen Sträuchern oder anders beschattet wird. Das Hochbeet sollte sowohl Vormittags- als auch Nachmittagssonne abbekommen. Ein sonniger Standort, der in Nord-Süd-Richtung liegt und einen ebenen Untergrund hat ist sehr gut geeignet. Weisen die Stirnseiten des Beetes nach Osten und Westen, wird die südliche Längsseite ganztägig erwärmt. Natürlich sollten Sie auch darauf achten, dass sie von allen Seiten gut an das Beet herankommen. Da ein Hochbeet mehr Wasser als ein herkömmliches Flachbeet benötigt ist auch ein in der Nähe befindlicher Wasseranschluss sehr von Vorteil.


 

Abmaße


Die Abmaße des Hochbeetes richten sich ganz nach der Körpergröße und Beinlänge, sowie der bevorzugten Arbeitsposition. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass beim Arbeiten im Stehen das Hochbeet eine Höhe zwischen 85 und 100 cm, auf Höhe des Beckenkamms, haben sollte. Für eine besonders aufrechte Arbeitshaltung ist ein Untertritt von etwa 14 cm in der Höhe und Tiefe zu empfehlen. Beim Arbeiten im Sitzen sollte die Beethöhe zwischen 50 und 65 cm betragen. Bei der Breite des Beetes wird die Armlänge zu Hilfe genommen. Das Beet sollte etwa doppelt so breit sein wie die Arme lang sind. Bei einer Breite von 120 bis 150 cm kann das Beet bequem von beiden Seiten bearbeitet werden. Steht das Beet hingegen an einer Mauer, halbiert sich die Breite auf 60 bis 75 cm. Bei der Länge des Beetes muss auf das verwendete Material geachtet werden. Hochbeete aus Holz sollten eine Länge von 2 Metern nicht übersteigen da das Material enormem Druck ausgesetzt ist.

 

Baustoffe

Alle Baustoffe die zur Herstellung eines Hochbeetes verwendet werden können haben ihre Vor- und Nachteile. Welcher im Endeffekt verwendet wird hängt natürlich in erster Linie von Ihren Vorlieben ab.

Die meisten Hochbeete bestehen aus Holz. Holz fügt sich harmonisch in den Garten ein und kann einfach selbst verarbeitet werden. Und für den Fall, dass das Hochbeet einmal umgesetzt werden soll lässt es sich einfacher abbauen und an einem anderen Standort neu aufstellen als Hochbeete aus Metall oder Stein. Der große Nachteil von Holz ist natürlich, dass es leicht angegriffen wird. Sei es von gefräßigen Holzwespen, Pilzen oder Fäulnisbakterien. Je mehr Kontakt das Holz zur Erde hat und so Feuchtigkeit aufnimmt, umso schneller verrottet es. Die Haltbarkeit es Holzbeetes lässt sich aber durch einige Faktoren positiv beeinflussen. Zum einen sollten die verwendetet Bretter mindestens eine Dicke von 2 cm aufweisen und außerdem sollte die Seite welche von der Erde berührt wird mit einer wasserundurchlässigen Folie ausgekleidet werden. Dazu sollte am besten eine Folie aus einem Kunststoff verwendet werden welcher keine Schadstoffe an seine Umwelt abgibt. Zusätzlich können, zum Schutz gegen eintretendes Wasser, Zinkblech-Kappen über die Pfosten gestülpt und waagerechte Bretter auf breiten Fugen angebracht werden welche das Wasser ablaufen lassen. Auch können die Bretter mit einem schützenden Holz-Öl behandelt werden.

Hochbeete aus Metall sehen schick aus, brauchen nicht viel Platz und sind sehr lange haltbar. Aber auch Eisen wird von Umwelteinflüssen nicht verschont. Wasser, Luft und Säuren die in der Erde vorkommen greifen das Material an und lassen es im Laufe der Zeit rosten. Rost ist jedoch weder für Menschen noch Pflanzen schädlich, da er sich nicht in Wasser löst und vom Organismus aufgenommen wird. Aluminium hingegen sollte wenn möglich nicht verwendet werden. Bei niedrigen pH-Werten löst es sich im Wasser und schädigt die Pflanzen. Zur Verwendung bei Hochbeeten sollte dabei auf säurefestes Aluminium zurückgegriffen werden. Auch ist zu berücksichtigen, dass Metalle zu einem schnellen Temperaturwechsel in der Erde führen. Um dies zu verhindern sollte unbedingt eine Isolationsschicht aus Noppenfolie oder Brettern verwendet werden

Ein weiterer Baustoff sind Steine. Hochbeete aus Ziegel-, Natur- oder Betonsteine halten eine sehr lange Zeit. Dafür nehmen sie viel Platz ein und es muss außerdem ein Fundament angelegt werden. Der Platz kann aber gut als Ablage für Gartenwerkzeug verwendet werden oder für den Fall, dass der Gärtner eine kurze Verschnaufpause einlegen möchte. In jedem Fall sollten zum Bau frostsichere Steine verwendet werden.

Zum Schluss gibt es natürlich auch noch Hochbeete aus Kunststoff. Diese sind oft sehr einfach aufzubauen, lange haltbar, außerdem wärmeisolierend und leicht. Lediglich die Sonne kann den Kunststoff angreifen und diesen ausbleichen und spröde werden lassen. Auch muss der Kunststoff aufwändig entsorgt werden sollte er einmal nicht mehr benötigt werden.


 

Befüllung und Nachfüllung


Ganz egal aus welchem Material das Hochbeet schlussendlich besteht, es muss nach klaren Regeln befüllt werden um die besten Ergebnisse zu erzielen. Dabei ist auch wichtig zu welchem Zweck das Hochbeet angelegt werden soll, als Zier- oder Nutzpflanzen Beet. Bei allen Arten von Hochbeeten gilt, dass das Füllgut nach oben hin immer feiner wird. Grober Astverschnitt und Reisig befinden sich nah am Boden, feiner Kompost und Blumenerde befinden sich ganz oben. Vergessen Sie vor dem Befüllen nicht den Maschendraht zum Schutz gegen Wühlmäuse.

Ganz unten ist die bodennahe Schicht, diese ist etwa 25 cm dick und besteht aus Ästen, Zweigen, Laub, Strauchschnitt und Wurzelstöcken. Diese wird noch mit etwas Erde bedeckt. Darüber kommt die Häckselgut Schicht. Sie besteht aus dünnen Ästen, klein geschnittenem Holz sowie unbedruckter Pappe oder Karton. Diese Schicht ist etwa 10 bis 15 cm dick. Danach folgt die Dung Schicht oder grober Kompost. Diese beträgt etwa 10 bis 15 cm dicke und enthält verrotteten Stallmist oder halbreifem Kompost. Darüber kommt eine Schicht aus grobem Kompost und Erde. Diese Schicht ist etwa 20 cm dick und enthält eine Mischung aus grobem Küchenkompost und Erde. Zum Schlüss kommt dann noch eine Schicht aus Gartenerde. Diese letzte Schicht aus nährstoffreicher Erde wird bis zum Beetrand oder einige Zentimeter darunter aufgefüllt.

Innerhalb eines Jahres sackt der Inhalt des Hochbeetes um etwa 10 bis 20 cm zusammen. In jedem Frühjahr muss das Beet wieder mit Gartenerde aufgefüllt werden. Nach fünf bis sieben Jahren ist der Nährstoffgehalt des Bodens erschöpft und dieser wird dann wieder komplett ersetzt.

Bei einem Hochbeet für Blumen kann auf diese komplexe Befüllung verzichtet werden. Wichtig hierbei ist, dass die bodennahe Schicht luftdurchlässig ist. Der Rest wird einfach mit Kompost und Blumenerde aufgefüllt. Auch hier beträgt die Dauer nach der das Beet neu befüllt werden muss fünf bis sieben Jahre.

 

Hochbeet selber bauen


Möchten Sie Ihr Hochbeet selber anlegen und nicht auf einen Komplettbausatz oder einen komplett fertigen Kasten zurückgreifen, haben wir hier eine Schritt für Schritt Anleitung für Sie:

1. Zunächst müssen die Maße des Beetes auf den Untergrund gebracht werden. Dazu verwenden Sie am besten Schnüre. Achten Sie beim Spannen auf rechte Winkel.
2. Als nächstes muss der Boden in der abgesteckten Fläche etwa 25 bis 30 cm abgetragen werden.
3. Im nächsten Schritt wird die Beetumrandung gebaut. Als erstes werden dazu die Eck- und Mittelpfosten der langen Seiten gesetzt. Bei einem Hochbeet aus Stein muss das Fundament angelegt werden, bei einem aus Holz werden die Pfosten in einen Metallschuh gesteckt welcher einbetoniert wird. Danach wird die Wandverkleidung angebracht.
4. Nun wird der Boden innerhalb des Hochbeetes grob gelockert. Dann wird der Maschendraht zum Schutz gegen die Wühlmäuse angebracht, an den Wänden etwa 10 bis 20 cm hoch.
5. Jetzt werden die Seitenwände mit Folie abgedeckt um das Holz zu schützen.
6. Im folgenden Schritt wird das Beet, wie vorher beschrieben, befüllt.
7. Im letzten Schritt wird das fertige Hochbeet bepflanzt.

 

Tipps für das Hochbeet

- die Grundfläche mit einem feinmaschigen Drahtgeflecht bedecken damit keine Nagetiere eindringen können
- das Hochbeet alle fünf bis sieben Jahre komplett entleeren und neu befüllen
- Hochbeete aus Holz von innen mit Teichfolie auskleiden um das Holz vor Austrocknung zu schützen
- das Hochbeet lieber länger als breit anlegen
- der beste Zeitpunkt um ein Hochbeet anzulegen ist der Frühling oder Herbst da in dieser Zeit viele natürliche Gartenabfälle anfallen
- nicht bei der Pflanzenerde sparen, billige Erde verklumpt schneller und beschädigt die Wurzeln


 

Geeignete Pflanzen für das Hochbeet


Zuerst sei gesagt, dass die Kulturen je nach persönlicher Vorliebe gewählt werden sollten. Doch macht der Anbau von sehr hoch wachsenden Arten aufgrund der Windanfälligkeit nicht so viel Sinn. Besonders geeignet sind hingegen Gemüsesorten die wenig Platz brauchen und dennoch eine üppige Ernte versprechen. Hierzu zählen unter anderem Chilis, Zwiebeln, Paprika, Salat, Kohlrabi, Zucchini, Buschtomaten, Radieschen und viele verschiedene Kräuterarten.